Aion sollte eigentlich nur ein kleiner Lückenfüller zwischen Guild Wars 1 und Guild Wars 2 werden. Es kam dann natürlich wieder einmal anders. Das Spiel zog mich sofort völlig in seinen Bann und sorgte für ein Jahr intensiven Spielspaß, aber auch jede Menge Stress. Es war eine regelrechte Sucht die ich in der Zeit entwickelte. Dabei ging es ganz harmlos los. Ich hatte keine Ahnung was das für ein Spiel ist, wusste nur dass einige meiner Guild Wars Jungs ziemlich gehypt waren und aus Guild Wars weitestgehend auch die Luft raus war.

Der große Twist von Aion war der Kampf der beiden Fraktionen Elyos und Asmodier gegeneinander, ähnlich wie man das aus WoW mit Allianz und Horde kennt. Aion rückte diesen Konflikt aber auch spielerisch absolut in den Mittelpunkt. Deshalb lag der Fokus stark auf PVP, gerade im Endgame.

Aion wurde von NCsoft entwickelt und auch gepublisht. Zunächst erschien das Spiel am 25. November in Südkorea und im Jahr darauf auch in China. Wir Europäer mussten bis zum 25. September 2009 auf das Onlinerollenspiel warten. Am 29. Februar erfolgte dann die Umstellung auf Free-to-Play. Zuvor war ein Abo zum Spielen nötig. Für die Grafik war die lizensierte CryEngine zuständig, die einen für die damalige Zeit sehr schönen Look möglich machte. Zu Mindest für ein MMORPG.

Es geht in diesem Artikel nicht darum den aktuellen Stand des Spiels abzubilden, das könnte ich auch gar nicht, da ich seit Jahren nicht mehr spiele. Es geht ausschließlich darum meine Erfahrungen mit euch zu teilen und die ein oder andere Geschichte daraus zu erzählen.

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PVE

Welt

Die Welt von Aion nennt sich Atreia, diese ist allerdings geteilt und in drei Abschnitte geteilt. Auf einer Hälfte leben die hellen Elyos, auf der anderen die dunklen Asmodier und in der Mitte befindet sich das so genannte Abyss. Auch die dritte, nicht spielbare, Fraktion die echsenähnlichen Balaur existieren in dieser Welt. Sie wurden eigentlich geschaffen um auf alle Lebewesen aufzupassen und für ein gesundes Gleichgewicht zu sorgen. Allerdings hatten die Balaur bald keine Lust mehr auf diese Rolle und fingen an die Welt für sich zu erobern. In genau diesen Krieg stolpert ihr hinein und habt die Aufgabe diesen zu beenden. Dazu kommt, dass Elyos und Asmodier auch noch gegeneinander um die Vorherrschaft kämpfen. Hier ist also einiges los.

Die Welt hatte dabei einen ganz eigenen märchenhaften Style, der mir wirklich gut gefallen hat und dazu blieben mir auch die ganzen Soundeffekte sehr positiv in Erinnerung. Der Soundtrack war allerdings völlig zum Vergessen. Diesen hatte ich recht schnell ausgestellt und meine eigene Musik im Hintergrund gehört. Insgesamt gefällt mir der Look des Spiels bis heute sehr gut und genannte Soundeffekte geben mir noch heute ein wohliges Gefühl.

Quests

Aion war auf den ersten Blick ein stinknormales MMORPG aus dem asiatischen Raum. Das bedeutet, es hatte den typischen Animelook und die Quests waren nicht sonderlich originell, sondern MMO-Standardkost. Das Spiel würzte das Ganze aber mit einigen wirklich tollen Ideen, die daraus etwas Besonderes gemacht haben. Ein Punkt, der aber eher im PVP zum Tragen kam war die Möglichkeit zu fliegen. Jeder Charakter hatte Flügel. Mit denen konntet ihr überall auf der Welt gleiten, was die Fortbewegung angenehm beschleunigte. Frei Fliegen funktionierte allerdings nur in bestimmten Bereichen. Das Fliegen und Gleiten war zeitlich nur begrenzt möglich, wenn diese Zeit aufgebracht war musstet ihr euch erst eine Weile regenerieren. Es gab aber bessere Flügel und einige weitere Items die eure Flugzeit verlängerten. Das konnte im Kampf zu einen wichtigen taktischen Element werden.

Die Grenze zwischen PVP und PVE verschwamm aber immer wieder, da es den beiden Fraktionen zeitweise möglich war in die Gebiete der Gegner durch so genannte Risse zu gelangen. Dabei ging es entweder darum die andere Seite beim questen zu ärgern oder auch selbst Quests hinter feindlichen Linien zu absolvieren. Das hatte zur Folge, dass ihr euch in solchen Gebieten niemals sicher fühlen konntet, gerade wenn ihr alleine unterwegs wart. So wurde das eher stumpfe Monster kloppen deutlich aufgewertet und immer wieder spannend.

Das Leveln auf das damalige Maximallevel 50 dauerte etwa 3 Monate. Trotz intensiven Spielens, quasi jeden Tag, meist von früh bis spät. Oft auch die ganze Nacht durch. Dazu kam dann noch, dass wie bei asiatischen MMOs üblich längere Phasen des Grindens völlig normal waren. Das heißt ihr kloppt über Stunden einfach Monster um Erfahrung zu sammeln. Das war Nötig, weil irgendwann schlicht die Quests ausgingen. Auch wenn das vielleicht langweilig klingt, es war nie wirklich langweilig. Wir waren alle regelrecht süchtig danach voran zu kommen und das war es was den Großteil der Faszination ausgemacht hat. Wir waren eine Gemeinschaft.

Geht das auch alleine?

Das normale Questen klappte super alleine, so dass ihr nicht ständig auf andere Spieler angewiesen seid. Es gab aber auch einige Instanzen, Weltbosse und Gebiete mit besonders starken Gegnern die auf Gruppen ausgelegt waren. Alles in allem war die Balance zwischen alleine und in der Gruppe arbeiten gut gelungen. Meist lief es so, dass ein Gebiet weitgehend alleine absolviert werden konnte und am Ende dann ein besonders schwieriges Untergebiet auf euch wartete was ihr nur in einer Gruppe absolvieren konntet.

So war immer wieder Abwechslung garantiert. Am Besten war es natürlich sich einer Gilde, in Aion Legion genannt, anzuschließen. So hatte man immer genug Spieler zum Absolvieren der Aufgaben und konnte schnell Freunde finden. Mir werden solche Spiele, vor allem die neueren machen das oft, sehr schnell langweilig wenn ich alles alleine machen kann. Der soziale Aspekt war immer eine Hauptmotivation in einem MMO.

Die Leute aus meiner Legion Exit hingen in der Regel alle zusammen auf unserem Voicechat Server rum. Wir wurden Freunde, wenn auch nur virtuelle Freunde. Denn wir kamen aus ganz Europa. England, Italien, Serbien, Schweiz und natürlich auch Deutschland. Selbst aus Südafrika hatten wir Mitglieder gefunden. Es war einfach toll mit diesen Menschen zu spielen. Egal wie bescheuert es eigentlich war den ganzen Tag die gleichen Monster zu verprügeln um ein weiteres Level aufzusteigen. Das ist sicherlich für viele Gleichgesinnte die süchtig nach dieser Art Spiel wurden der hauptsächliche Grund dafür gewesen. Das sind Bindungen die mit wildfremden Menschen über hunderte und tausende Kilometer entstehen, die im echten Leben so äußerst selten überhaupt möglich sind. Viele der Onlinespiele die nach diesen klassischen MMOs kamen haben genau das vergessen.

Weltbosse

Überall auf der Welt waren besonderes große und starke Gegner verteilt. Einige davon sehr gut versteckt. Diese konnten nur mit so genannten Allianzen besiegt werden, das waren Zusammenschlüsse mehrerer Spielergruppen. Da die Monster besonders tolle Ausrüstung hinterlassen konnten tauchten sie auch nur alle Paar Tage auf. Das führte immer wieder zu Konflikten zwischen den einzelnen Legionen, da jede diese Sachen natürlich für sich haben wollte und die Zeiten für das Erscheinen grob bekannt waren.

Aion Castor Jesuchi World Boss

Einige der Weltbosse waren absurd gut versteckt und ich weiß bis heute nicht wie es möglich war diese zu finden. Zum Beispiel gab es den auf dem Bild oben zu sehenden Jesuchi (und einen weiteren an fast der selben Stelle dessen Name ich leider vergessen habe). Um gegen diesen Gegner antreten zu können musstet ihr in einem Gebiet über etliche Berge gleiten. Dabei musste die richtige Stelle haargenau eingehalten werden, da ihr sonst abstürzen konntet und alles wieder von vorne anfangen musstet. Richtig schlimm wurde es dann noch, dass ihr zum Schluss auf eine unsichtbare Brücke gleiten musstet! Spaß hat das trotzdem immer wieder gemacht.

Selbst im PVP-Gebiet, auf das wir weiter unten im Detail zurückkommen, gab es einen solchen Boss zu bekämpfen. Das war natürlich besonders spannend, da ihr euch nicht nur mit einem starken Gegner herum schlagen musstet, sondern auch noch die gegnerische Fraktion am Hals hattet, die die wertvolle Belohnung selbst einstreichen wollten.

Klassen und Skills

Die Klassen im Spiel waren weitestgehend Standard. Es lief alles nach dem üblichen Tank, Damage Dealer, Healer Konzept. Die Rolle des Tanks übernahm in erster Linie der Templer. Den Schaden richteten Gladiator, Assassine, Jäger, Beschwörer, Zauberer an und das Heilen übernahmen Kantor und Kleriker. Wobei die Klassen teilweise auch ganz gut andere Rollen ausfüllen konnten. So bot der Kantor eher Support und teilte auch ganz gut aus, anstatt nur zu Heilen. Mittlerweile gibt es auch noch den Barden, Schützen und Aethertech. Zu diesen Klassen kann ich aber nichts sagen, da es diese zu meiner aktiven Zeit noch nicht gab.

Allerdings teilten sich jeweils zwei der Klassen wie zB. Kantor und Kleriker eine Vorklasse. Bis Level 10 musstet ihr diese, quasi als Tutorial, spielen dann durftet ihr euch für eine der beiden Spezialisierungen entscheiden.

Ich spielte vor allem meine Klerikerin. Während in vielen vergleichbaren Spielen Heiler relativ wehrlos sind, konnte ich in Aion mit der richtigen Skillung und Ausrüstung erstaunlich gut austeilen. Natürlich war es unmöglich zu Schadenswerten eines Zauberers zu erlangen, aber ich konnte mich halt während des Kampfes dauerhaft heilen. Vor allem im PVP war das ein riesiger Vorteil.

Das Skillsystem war das übliche ich haue alles in die Leiste was ich habe. Bis auf wenige Skills die man mittels so genannter Stigma Steine ausrüsten konnte musstet ihr euch nicht groß entscheiden im Vorfeld was ihr mit eurem Charakter anstellen wollt. Weitere Personalisierung war durch Manasteine möglich. Je nach Wertigkeit eurer Waffen und Rüstung konntet ihr bis zu sechs davon auf jedes Teil packen. Diese Steine sorgten dann grob gesagt für mehr Schaden, mehr Resistenz gegen Magie usw.

Aion Castor Ausrüstung

Aion war ein Spiel, bei dem eure Ausrüstung extrem wichtig war. Während zB. Guild Wars zum größten Teil skillabhängig ist, hielten sich hier Skill und Ausrüstung ziemlich die Waage. Dabei gab es spezielle PVE und PVP Ausrüstung die an die jeweiligen Anforderungen angepasst war.

PVP

Wie eingangs bereits erwähnt lag der Fokus von Aion eindeutig auf PVP, selbst im PVE entkamt ihr Kämpfen gegen andere Spieler in einigen Gebieten nicht. Die Spielerkämpfe waren im wesentlichen in drei Bereiche aufgeteilt. Ihr musstet in vielen Situationen auch noch fliegend kämpfen, was eine zusätzliche Herausforderung darstellte. Jeder besiegte Gegner brachtet euch so genannte Abyss Punkte. Mit diesen konntet ihr euch spezielle PVP-Ausrüstung kaufen und temporär im PVP-Rang aufsteigen, was euch ab einer gewissen Stufe einerseits spezielle Skills brachte, andererseits euch zum lohnenswerten Ziel machte. Denn je mehr Punkte ihr selbst angehäuft hattet, desto mehr musstet ihr beim Tod gegen andere Spieler an diese abgeben.

Aion Castor Alina PVP Rang

Mit vielen dieser Punkte musstet ihr also sehr vorsichtig sein und möglichst mit einer starken Gruppe unterwegs sein. Besonders gemein war, dass ihr teilweise mitten ins PVP-Gebiet musstet um Trophäen einzulösen. So entstanden immer wieder sehr spannende Situationen.

Was den Konflikt zwischen Elyos und Asmodiern besonders intensiv machte war, dass es innerhalb des Spiels unmöglich war mit der gegnerischen Fraktion zu kommunizieren. Die Chateingaben der jeweils Anderen kamen nur als unlesbarer Buchstabensalat an. Das führte dazu, dass da anscheinend wirklich ein Feind war. Wann immer ich auf Asmodier traf war das kein nettes Zusammentreffen und es gab auch keine Möglichkeit das zu ändern.

Es bildeten sich in den PVP Gebieten fast permanent kleinere oder auch mal größere Scharmützel zwischen den verfeindeten Parteien. Wer in diesen Bereichen unterwegs war konnte sich nie sicher fühlen. Das baute wunderbar Spannung auf und machte das sonst wenig spannende Monster verprügeln nie langweilig.

Das Alleinstellungsmerkmal von Aion Fliegen zu können wirkte sich auch auf die Kämpfe gegen andere Spieler aus. Denn im Abyss durften wir ja überall fliegen, deshalb fanden viele Kämpfe auch in der Luft statt. Trotz des aus anderen MMOs bekannten indirekten Kampfsystems ist der Kampf im dreidimensionalen Raum eine besondere Herausforderung. Ihr musstet schließlich bei der recht hohen Geschwindigkeit den Überblick auf allen Ebenen behalten. Gerade als Heiler die Positionen der eigenen Leute und der Feinde im Blick zu behalten und entsprechend zu reagieren war nicht immer einfach.

Festungsraids

Das Kernstück bildeten dabei die Kämpfe um Festungen in den PVP Gebieten wie dem Abyss. Dort kommt der Konflikt zwischen den beiden Fraktionen voll zum Tragen. Dabei gab es keine Begrenzung was die Anzahl der Spieler angeht. Es stehen sich dort also durchaus hunderte Spieler gegenüber. Es sind in jedem Gebiet mehrere Festungen vorhanden, die entweder einer der beiden Fraktionen oder einer dritten neutralen NPC Fraktion gehören. Meist gegen Abend werden einige davon angreifbar. Die NPCs sind dabei übermächtig und sorgten in erster Linie dafür, dass die aktuell stärkere Fraktion nicht alle Festungen halten konnte. So sollte die Balance gewahrt bleiben.

Aion Castor Abyss

Im Festungsraid war es das Ziel der Angreifer den Boss in der Festung zu töten. Ein riesiger NPC der mächtig austeilt und jede Menge einstecken kann. Das Ziel der Verteidiger war naheliegender Weise diesen NPC zu verteidigen. Der Kampf fand aber nicht nur an der jeweiligen Festung statt. Es brauchte oftmals gute Planung, eine der größeren Festungen einzunehmen. Das erforderte zum Beispiel den Gegner beim Sammeln seiner Leute zu behindern oder die auf der ganzen Karte verteilten Artefakte unter Kontrolle zu bringen mit denen Buffs bzw. Debuffs aktiviert werden konnten.

Aion Castor EXIT Miren Fortress

Wer da tiefer in der Materie war, erlebte hier ein wahnsinnig komplexes System, das euch immer wieder in Schwitzen bringt. Die Vorbereitung solcher Raids nahm teilweise Stunden in Anspruch und erforderte jede Menge Absprachen zwischen den einzelnen Gilden im Spiel. Ich war für meine Legion EXIT für diese Schlachten zuständig und durfte auch als wir unsere Festung hielten die komplette Fraktion leiten, wenn wir diese zu verteidigen hatten.

Eine Schlacht auf Leben und Tod

Ich erinnere mich noch an die Situation als wir die Festung verteidigen mussten und die Asmodier wie immer deutlich in der Überzahl waren. Nach Einnahme von Miren Fortress lag es an unserer Legion die Verteidigung der Festung zu organisieren. Als Stellvertretender Chef der Legion fiel der PVP Bereich dabei in meine Zuständigkeit. Das Ganze war nicht so einfach wie es vielleicht im ersten Moment klingt. So ein MMO kann eine wirklich ernste Angelegenheit werden. Wir waren nämlich auf die Unterstützung der restlichen Legionen auf unserem Server angewiesen. Diese Menschen zusammen zu bringen und gemeinsam eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen ist auf einem Internationalen Server eine Herausforderung. Grundsätzlich profitierten alle diese Legionen von unserer Festung weil sie ihnen eine Instanz öffnete die wichtige PVP Belohnungen mit sich brachte.

Aber wir als Legion die die Festung hielt bekamen zusätzlich noch, für jede erfolgreiche Verteidigung, die wichtigen Medaillen. Das bedeutete dann oft, während die Anderen tun konnten was sie wollten, mussten wir die abendlichen Festungsraids vorbereiten. Das sah so aus, dass wir bereits eine gute Stunde bevor es los ging damit anfangen mussten. Am Abend gingen so schon mal 3 Stunden nur dafür drauf. Darauf hatten verständlicherweise auch nicht immer alle Bock. Trotzdem musste es sein und es gab ja ordentliche Belohnungen dafür. Letztendlich war fast jeder Abend ziemlich anstrengend, aber am Ende auch befriedigend.

Nach der Vorbereitungszeit ging es dann los. Wir warteten mit unserer meist bescheidenen Streitmacht vor dem Haupttor unserer einnehmbar gewordenen Festung auf unsere Gegner. Nach kurzer Zeit war es dann auch schon so weit. Es kündigte sich mit einem kurzen Ruckeln des Spiels an. Ein Meer aus roten Punkten auf dem Radar meines Interface und noch bedrohlicher direkt vor uns auf dem Bildschirm, stürmte auf das Tor der Festung zu. Unser Ziel war es die Feinde so lange wie möglich daran zu hindern das Tor anzugreifen und damit den Weg ins Innere frei zu machen. Wer stirbt spawnt direkt wieder in der Festung und stürzt sich wieder in den Kampf. Aufgrund der zahlenmäßigen Unterlegenheit war es nur eine Frage der Zeit bis wir in dem Innenhof zurückgedrängt wurden.

Aion Abyss Kampf

Dabei war dann der Plan die Festung so lange wie möglich von innen zu verteidigen. Das war allerdings nur eine gewisse Zeit möglich, da wir irgendwann auch hier überrannt wurden. Danach konnten die Gegner unseren Boss im unteren Teil angreifen. Jetzt war es eine Frage der Zeit bis dieser auch fallen würde. Unsere Möglichkeit schnell wiederbelebt zu werden wurde in diesem Moment zerstört. Deshalb war die Aufgabe unsere Streitkräfte in der Mitte des Abyss wieder zu sammeln. Währenddessen musste ich durch die Massen an Gegnern ins Innere fliegen und auf den NPC eine Schriftrolle anwenden die seine Verteidigung erhöht.

Wenn das geschafft war ging es darum, das mächtige Artefakt in der Mitte zu erobern und 15 Minuten zu halten bis es bereit zum Einsatz war. Die Asmodier wollten das natürlich verhindern und schickten einen Teil ihrer Leute dort hin. Je nachdem wie gut unsere Verteidigung lief konnten wir weitere kleinere Artefakte erobern und diese für uns nutzen. Als das Große dann so weit war aktivierten wir es und sorgten damit dafür, dass die Asmos für einige Zeit ordentlich Schaden davon bekamen. Das war dann die einzige Chance den Angriff doch noch anzuwehren. Der komplette Kampf stand dabei die ganze Zeit auf Messers Schneide.

Doch mit diesem zusätzlichen Schaden gelang es uns dann noch die Gegner aus der Festung zu vertreiben. Dabei war die Zeit bereits so weit fortgeschritten, dass sich kein weiterer Angriff unserer Feinde mehr lohnte und wir es wieder für einen weiteren Abend geschafft hatten. Das reichte dann auch für einen Abend, da das Ganze auch wenn es nur ein Spiel war, doch immer wieder sehr anstrengend war und viel Konzentration erforderte. Neben der laufenden Planung während des Raids musste die eigene Gruppe ja auch noch geheilt werden.

Das Einnehmen und Verteidigen einer Festung brachte Zugang zu weiteren Instanzen mit denen, wie bereits oben erwähnt, Punkte für die besonders starken PVP Waffen und Rüstungen gesammelt wurden. Wer gut kämpfte bekam außerdem Medaillen die, neben den Abyss Points, als Währung funktionierten.

Dredgion

Einmal täglich konnte mit einem 6er Team das Raumschiff  Dredgion betreten werden. Ein Elyos und ein Asmo Team hatten die Aufgabe in so vielen Räumen wie möglich die Gegner zu besiegen und diese damit einzunehmen. Dabei trafen beide Teams natürlich immer wieder aufeinander und kämpften gegeneinander. Die Mischung aus Geschwindigkeit, kleinem Team und NPC Gegnern machte das ganze immer wieder spannend und taktisch anspruchsvoll. Denn ständig musste man entscheiden ob man schnell sein Ding durchzieht, das gegnerische Team angreift weil es eventuell schneller voran kam oder halt aufpassen musste nicht selbst überrascht und angegriffen zu werden. Ein gut eingespieltes festes Team war hier der Schlüssel zum Erfolg.

Aion Castor EXIT Dredgion

Das Dredgion war immer unsere Abendroutine bevor es an die Festungsraids ging. Unser Team hatte aus der Not heraus eine ganz besondere Konstellation, aber das machte uns nahezu unbesiegbar. Wir verzichteten auf den klassischen Tank, da unser bisheriger das Spiel aus familiären Gründen beendete. Deshalb wurde unsere Assassine mehr oder weniger zum Tank und wir konnten einen zweiten Bogenschützen mit ins Team nehmen. Das sorgte für enormen Schaden und da wir extrem gut eingespielt waren hatten wir, in dieser Konstellation, in all unseren Kämpfen, keine einzige Niederlage zu verzeichnen.

Rift

Zu den Rifts hatte ich im PVE Teil ja schon etwas geschrieben. Diese sind der direkte Weg in Gebiete der feindlichen Fraktion. Zum Teil solltet ihr hier Quests lösen, aber es machte auch jede Menge Spaß einfach ein paar PVE-Leute zu ärgern.

Aion Infusedwarrion Jäger Castor

Besonderen Spaß machte es aber nicht mit dem hoch gelevelten Hauptcharakter in diese Rifts zu gehen, sondern mit richtig hochgezüchteten Zweitcharakteren. Diese waren in der Regel Level 31 und hatten die für das Level verfügbare optimale PVP-Ausrüstung. Damit war es dann so gar möglich ausgelevelte Level 50 Charaktere zu besiegen. Rifts waren eine der kurzweiligsten PVP-Möglichkeiten in Aion, daher immer mal etwas für zwischendurch.

Kann man das heute noch spielen?

Ein Text kann die Faszination die Aion auf mich ausgeübt hat kaum ausdrücken. Ich habe es trotzdem versucht und euch die wichtigsten Aspekte des Spiels etwas näher gebracht. Euch ist sicherlich auch aufgefallen, dass ich diese Zeilen in der Vergangenheitsform geschrieben habe. Leider ist von dieser Faszination im Spiel wenig übrig geblieben. Aion ist mittlerweile kaputt entwickelt worden und nur noch eins dieser typischen Free-2-Play Spiele die euch das Geld aus der Tasche ziehen sollen. Das ist sehr schade, aber es gibt noch einige private Server auf denen das Spiel mit älteren Stand weiter gespielt wird.

Einen solchen privaten Aion Server habe ich ausprobiert um einige Erinnerungen für diesen Artikel aufzufrischen. Das funktioniert erstaunlich gut, denn der von mir getestete Server lief ohne Probleme. So ist es durchaus möglich Aion mit einem älteren Patchstand auszuprobieren. Einen Haken hatte das Ganze beim Probieren allerdings. Die Spielerzahl ist leider nicht allzu hoch und in den Gebieten unterhalb des maximal Levels trefft ihr quasi nie Jemanden. Das raubt einen großen Teil der Motivation und Faszination des Spiels. Da das Leveln stark beschleunigt ist könnte es sich trotzdem lohnen dran zu bleiben und dann mit dem Maximallevel euren Spaß zu haben.

Hier könnt ihr euch selbst ein Bild vom Server Aion Beyond machen: Aion Beyond Homepage

Schaut doch auch mal in meinen Artikel zu Lieblingsorten in Videospielen. Auch dort taucht Aion auf und wird dort von einer anderen Seite betrachtet.