
Magical Girls – Geschichte und Faszination
In diesem Artikel möchte ich euch die lange Geschichte des Magical Girls Genre aufzeigen und über die gesellschaftliche Bedeutung sprechen (und auch gerne diskutieren). Über das Genre wird in unserer Zeit gerne leidenschaftlich und kontrovers gestritten. Dabei ist das doch alles ganz harmlos, oder?
Meine Geschichte
Beginnen wir doch einfach mit meiner eigenen kleinen Geschichte. Wie kommt es, dass ein Mann Anfang 30 sich auch heute noch, mit großer Freude, so etwas anschaut? Angefangen hat es, wie bei vielen anderen auch, in den 90igern mit dem Klassiker Sailor Moon. Der Anime war damals fester Bestandteil des Nachmittagsprogramm von RTL2. Meine Kumpels und ich schauten die Serie um die immer etwas trottelige Bunny (aka Sailor Moon) rauf und runter. Wenn sich die Folgen mal wieder wiederholten, völlig egal.
Unsere Eltern konnten das nur sehr bedingt nachvollziehen, denn das war doch ganz eindeutig Mädchenkram. Zu jener Zeit dachte man in der Erziehung auch noch weitgehend in den typischen Junge und Mädchen Klischees. Für uns Jungs waren doch Batman, die Power Rangers und die Kickers da. Auch diese Serien schauten wir mehr oder weniger konstant, aber das dominante Thema auf dem Schulhof waren die Sailor Kriegerinnen. Interessanterweise kann ich mich an kein Mädchen aus meinem Umfeld erinnern, dass zu dieser Zeit ähnlich drauf war.
Magical Girls waren zu dieser Zeit also ein Wegbereiter Rollenklischees bei Kindern aufzubrechen? Auch wenn, wie bereits erwähnt, die Hauptprotagonistin gerade am Anfang eher Antiheldin war, ging es um starke Frauencharaktere. Klar gab es da auch mit Tuxedo Mask einen Mann, der anfangs noch der doofen Schülerin alles erklären musste. Im Laufe der Serie wandelte sich das aber und wenn wir ehrlich sind, war niemand Fan von Tuxedo Mask.
Bis heute finde ich immer wieder neue Vertreter die ich gerne schaue. Vieles lässt mich aber auch völlig kalt. Denn auch wenn auf den ersten Blick viele Serien sich ähnlich sehen, sind die Unterschiede teils gigantisch.
Was sind Magical Girls überhaupt?
Wenn ihr mit dem Genre bisher keine Berührungspunkte hatte bekommt ihr hier eine kurze Einführung. Ein Magical Girl ist ein Mädchen was auf irgendeine Weise magische Kräfte bekommt und sich zum Nutzen dieser verwandeln muss. Meist handelt es sich um jugendliche Schulmädchen. Ein übernatürliches Wesen oder sprechendes Tier gehört als Begleiter oft dazu.
Das Mädchen erlebt alleine oder in einer Gruppe mit weiteren Magical Girls dann ein Abenteuer bei dem es gilt eine böse Macht zu besiegen. Die Entwicklung des Charakters steht im Mittelpunkt, aber auch der Alltag spielt meist eine wichtige (Neben-)Rolle.
Ist das nicht nur was für kleine Mädchen?
Auf den ersten Blick könnte man das tatsächlich annehmen. Schulmädchen in bunten Kleidern klingt nicht sonderlich männlich oder erwachsen. Den bekanntesten Vertreter der Magical Girls habt ihr in meiner persönlichen Geschichte bereits kennengelernt, Sailor Moon. Dieser Anime ist für jedes Alter geeignet und wird unabhängig vom Geschlecht gemocht. Ihr findet aber auch Anime die sich direkt an Kinder oder genauer Mädchen richten, dazu zählt das auch recht bekannte DoReMi. Es gibt aber auch Serien die sich deutlich an ein Erwachsenes Publikum richten wie Puella Magi Madoka Magica. Zu diesem Anime lest ihr im Laufe des Artikels noch mehr.
Kritik an Magical Girls in der Gesellschaft
So weit so gut, dennoch gibt es immer wieder Kritik an den Magical Girls. Auf der Connichi 2019 gab es einen Vortrag, den ich leider verpasst habe, zum Thema „Magical Girls im männlichen Blick„. Ich kann den Vortrag natürlich inhaltlich nicht bewerten und mich darauf auch nicht beziehen. Allein der Titel stellt aber etwas in den Raum was sich mit meiner eigenen Erfahrung deckt. Während unsere Eltern damals davon ausgingen, dass eine Serie mit Mädchen/Frauen als Heldinnen sic vordergründig auch an eine weibliche Zielgruppe richten muss, sah die Realität ja ganz anders aus.
Die knappen Outfits
Hauptsächlich richtet sich geäußerte Kritik an die äußerliche Darstellung der Magical Girls. Die Kostüme der Heldinnen sind in der Regel eher knapp gehalten. Die Kleidung der Sailor Kriegerinnen ist, ihrem Namen entsprechend, lose dem Stil von Seeleuten entsprungen. Sie tragen aber auch alle kurze Röckchen und hohe Schuhe. Auf tiefe Ausschnitte oder ähnliches wird allerdings verzichtet.

Das ist ein typisches Merkmal der Outfits, sie sind immer ein wenig süß, aber auch etwas sexy, ohne zu aufreizend zu wirken. Dahinter stecken auch manchmal keine praktischen Erwägungen, das ist dann einfach so. Es kann aber auch sinnvoll sein, dazu aber später mehr. Soll hier also gezielt mit Reizen eine männliche Zielgruppe angesprochen werden? Zugegeben, auch wir haben uns damals mit unseren 10 Jahren schon gestritten welche denn jetzt die Hübscheste von den Sailor Kriegerinnen sei. Also muss da wohl etwas dran sein. Aber ist das wirklich bereits eine Art Sexualisierung?
Über diesen Punkt kann man vorzüglich über Stunden streiten. Vor allem weil man hier von Fall zu Fall entscheiden muss. Einige Serien spielen sicherlich mehr mit Reizen als andere. Wenn dann im Extremfall immer wieder die Höschen hervorblitzen stellt sich die Frage auch nicht mehr, diese Serien kann man dann auch getrost aus lassen. Dennoch würde ich einer Serie wie Sailor Moon keine Sexualisierung seiner Charaktere vorwerfen.
Der Ursprung der Outfits
Etwas Licht ins Dunkel bringt der Ursprung dieser Outfits. Wie wir im zweiten Teil des Artikels noch genauer sehen werden liegt der Ursprung der Magical Girls in den westlichen Hexen. Auch diese werden in der Regel im mal mehr mal weniger knappen Kleid dargestellt. Die Japaner haben früh mehr Farbe ins Spiel gebracht, denn der Fokus der Serien lag klar bei Mädchen. Die klassische Hexe trägt bei uns im Westen schließlich Schwarz. Dazu kamen immer mal Einflüsse westlicher Superheldinnen und Prinzessinnen der Marke Disney finden sich in den Looks auch wieder.
Da so ein Magical Girl nach der Verwandlung natürlich möglichst spektakulär aussehen sollte und meist sehr aktiv kämpft bieten sich bestimmte Outfits mehr an als andere. Die klassische Hose erscheint da schnell zu langweilig, eine dicke Rüstung zu unbeweglich. Ein pompöses Kleid passt da schon eher und bietet eine gewisse Bewegungsfreiheit.
Egal ob in Anime oder westlichen Serien, auch männliche Helden sind in der Regel durchtrainierte Schönlinge. Batman ist ein unglaublich reicher Typ, mit so ausgeprägtem Sixpack, dass dieses sogar auf dem Kostüm zu sehen ist. Jedoch wird bei Männern nicht mit dem Kontrast aus süß und sexy gespielt.
Klassische Rollenbilder an jeder Ecke?
Dass die Mädchen meist ein wenig tollpatschig sind hat, meiner Meinung nach, weniger mit einem bestimmten Frauenbild zu tun, als mit einem einfachen Kniff die Heldenreise deutlicher hervor zu heben. Am Ende wird das Magical Girl (fast) immer zur starken Heldin die die Welt vor dem Untergang rettet und das ohne männliche Hilfe. Sie ist ein starker Charakter. Der Weg vom Tollpatsch zur unantastbaren Superheldin ist lang, die Entwicklung dafür umso deutlicher.
Gut, die Mädchen sind ja in der Regel Schülerinnen und stecken mehr oder weniger in der Pubertät. Der Alltag wird dann auch eher stumpf dargestellt, denn es dreht sich doch alles um Jungs und die eigene Beliebtheit. Das geht deutlich besser, aber wenn wir ehrlich sind ist das die gängige Darstellung Jugendlicher in Serien aller Art.

Kommen wir nochmal auf Sailor Moon zurück. Wer nur die deutsche Fassung kennt hat davon wenig mitbekommen, aber Themen wie Homosexualität spielten in der Serie eine große Rolle. Dass Sailor Uranus und Sailor Neptun ein lesbisches Paar sind hatten wir auch in der deutschen Version mitbekommen. Es wurden aber teilweise in Deutschland ganze Geschlechter von Charakteren verändert um diese Themen möglichst zu vermeiden. Es ist aber bemerkenswert wie souverän die Serie in der Originalfassung bereits Anfang der 90iger mit diesen Themen umging.
Puella Magi Madoka Magica – das positive Beispiel
Gute Vertreter des Genre bieten tiefgründige Charaktere und vielschichtige Geschichten. Gerade Puella Magi Madoka Magica ist hier ein sehr gutes Beispiel. Auf den ersten Blick wirkt alles ein wenig niedlich, aber dahinter steckt so viel mehr. Es gibt die typischen Kostüme, aber die Rollen der Mädchen sind wahnsinnig stark. Der Schulalltag ist natürlich vorhanden, spielt aber kaum eine Rolle. Der Anime begeistert das weibliche und das männliche Publikum gleichermaßen.

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In einer Umfrage der Seite Charapedia aus dem Jahr 2016 zu den beliebtesten Magical Girls tauchen direkt vier Charaktere aus dem Anime auf. Der Hauptcharakter Madoka Kaname steht dabei auf Platz 1. Von den 10.000 Teilnehmern waren etwa 65% männlich und 35% weiblich. Madoka Kaname, das Mädchen mit dem Kastenkopf der geheime Traum aller Männer? Oder doch eher ein starker, tiefgründiger Charakter mit Ecken und Kanten? Ich habe selten eine so nachvollziehbare virtuelle Figur gesehen.
Auch wenn ich nicht absolut behaupten kann, dass Madokas Kleidung völlig unabhängig von irgendwelchen Reizen gestaltet wurde, ist das Ergebnis bemerkenswert. Die meiste Zeit über trägt sie das in Japan übliche Schuloutfit und der Zeichenstil an sich ist ziemlich stilisiert und deshalb nicht sonderlich attraktiv (wenn auch neutral betrachtet sehr gut gemacht).
Interessant ist auch die Verteilung der Votes nach Geschlecht. Madoka schafft es bei den Männern souverän auf Platz 1, gefolgt von Homura einem weiteren Charakter aus der Serie. Bei den Frauen landet Madoka nur auf Platz 4, hier gewinnt Sakura aus einem weiteren Klassiker Cardcaptor Sakura.
Quelle: Crunchyroll
Mein Fazit
Keine Frage es gibt viele Männer die Magical Girls bzw. deren Kostüme attraktiv finden, das ist dem Genre selbst aber nicht vorzuwerfen. Die Frage ob die Outfits denn immer so knapp sein müssen ist auch legitim und muss besprochen werden. Ich glaube aber dass der positive Einfluss den die Magical Girls auf Kinder und Jugendliche und damit auch auf unsere Gesellschaft haben deutlich größer ist. Während die Versuche westlicher Filme und Serien starke weibliche Charaktere zu kreieren oft sehr bemüht wirken, gelingt das den Japanern in guten Anime, wie Madoka, nahezu mühelos.
Am oben genannten Voting ist ganz gut zu sehen, dass die Serien die auf den sexuellen Faktor aus sind letztendlich keine große Rolle spielen und schnell wieder in Vergessenheit geraten. Es bleiben die Perlen, die auf ihre Weise für eine moderne und offene Gesellschaft werben oder manchmal einfach nur gut unterhalten.
Die Entstehung und Geschichte des Magical Girl Genre
Jetzt aber genug von gesellschaftlicher Einordnung, schauen wir uns im zweiten Teil die Entstehung und Geschichte des Magical Girl Genres an.
Die Anfänge in der 60igern
Die Geschichte der Magischen Mädchen beginnt bereits in den 60iger Jahren. Die Inspiration der Genre Pioniere stammt nach eigenen Aussagen aus den USA. Die bei uns unter dem Namen Verliebt in eine Hexe bekannte Sitcom erfreute sich auch in Japan großer Beliebtheit. Die Serie war zu seiner Zeit auch deshalb wegweisend, weil sie die Rolle der Frau weg vom typischen Haushalt machen und Kinder erziehen brachte.
Das imponierte Mangazeichner Fujio Akatsuki so sehr, dass er 1962 seinen Manga Himitsu no Akko-chan oder auf Deutsch Akko-chans Geheimnisse für das japanische Ribbon Magazin zeichnete. Im Jahr 1969 folgte dann eine Anime Adaption. Somit war Himitsu no Akko-chan der erste Magical Girl Manga.
Mahou Tsukai Sally oder auf Deutsch Sally, die Hexe folgte 1966 als Manga ebenfalls im Ribbon Magazin. Dieser Manga wurde noch im selben Jahr als Anime umgesetzt, darf sich also erster Magical Girl Anime nennen. Auch Sally war stark von der amerikanischen Erfolgsserie inspiriert.
Beide Serien hatten schon einige der heute typischen Eigenschaften. Es handelt sich um Mädchen im Schulalter (wenn auch noch etwas jünger als heute üblich) die ihre Kräfte geheim halten und müssen für Recht und Ordnung sorgen. Im Alltag ging es schon genau so um Liebe, Schule und Freundschaft. Bei Verliebt in eine Hexe war die Heldin allerdings noch eine Erwachsene Frau. Der Fokus der Japaner lag hier von Anfang an auf einem jüngeren Publikum.
Die wilden 70iger
Im folgenden Jahrzehnt den 70iger Jahren wurden die Magical Girls etwas erwachsener und auch die Handlungen ließen düstere Töne anklingen.
Osamu Tezuka der Erfinder des auch bei uns bekannten Astro Boys brachte im Jahr 1970 den Manga Fushigi na Merumo oder auf Deutsch Zauberhafte Melmo an den Start. Ein Jahr später folgte die Umsetzung als Anime und erfreute sich großer Beliebtheit.
Das 1973 entstandene Cutie Honey von Go Nagai dürfte der ein oder andere von euch kennen. Denn es wurde in den 90igern als Remake auf SAT1 ausgestrahlt. Der Anime ist deshalb besonders interessant weil er viele heute übliche Standards etablierte. Dazu gehörten die Verwandlungssequenzen mit Sprüchen und feste Attackennamen. Auch Zauberkräfte spielten im Kampf eine große Rolle.
Der dritte Magical Girl Anime der 70iger Jahre den ich hier erwähnen möchte ist Majokko Megu-chan oder auf Deutsch Meg, das Hexenmädchen. Dieser Anime erschien im Jahr 1974. Der Anime ist deshalb besonders und findet hier seine Erwähnung weil er zum ersten Mal richtig ernste Töne anschlägt. Während die bereits genannten Titel aus diesem Jahrzehnt bereits davon abgerückt sind, dass das Leben doch irgendwie immer schön ist, legt Majokko Megu-chan noch eine Schippe drauf. Themen wie häusliche Gewalt und Selbstmord spielen hier eine Rolle.
Die 80iger Jahre
Ab 1980 wird es deutlich unübersichtlicher was die Veröffentlichungen angeht. Neben den Toei Animation Studio, das von Anfang an bei den Magical Girls mit mischte kam hier die große Zeit von Studio-Pierrot. Minky Momo aus dem Jahr 1982 ist hier sicherlich die bekannteste Vertreterin. Wie viele ihrer Vorgängerinnen bekommt das Mädchen magische Kräfte und kann sich damit in eine Erwachsene Frau verwandeln. Dabei schlüpft sie immer wieder in neue Rollen.
Viele weitere Serien des Genre stammen aus dem Studio-Pierrot, bei uns in Deutschland kamen diese Serien allerdings nie wirklich an. Dabei hat das Studio an sich Einiges in der westlichen Welt etabliert. Wer kennt nicht die klassische Nils Holgersson Serie?
Die 90iger und der große Durchbruch
Bisher waren Magical Girls ja eher als Einzelkämpferinnen unterwegs. Das änderte sich nicht nur in den 90igern, sondern wurde recht schnell zum Genre-Standard aufgrund des durchschlagenden Erfolg auf der ganzen Welt. Auch der heute noch gängige Farbcode etablierte sich. Der Hauptcharakter trägt meist Pink. Blau steht für schlau aber oft schüchtern. Rot steht für die Hitzköpfige und Gelb für die Optimistische, die oft eine Art Mutterfigur für den Hauptcharakter oder die Gruppe fungiert. Geht an dieser Stelle ruhig mal die Magical Girl Gruppen durch die euch einfallen.
Sailor Moon
1992 war das Jahr in dem die modernen Regeln der Magischen Mädchen definiert wurden. Es war das Jahr in dem Naoko Takeuchi und Toei Animation Sailor Moon auf die Welt los ließen. Die trottelige Bunny (oder Usagi) und ihre Mitstreiterinnen kennt heute jeder, egal ob derjenige etwas mit Anime am Hut hat oder nicht. Auch in Deutschland war Sailor Moon über viele Jahre aus dem Nachmittagsprogramm von RTL2 nicht weg zu denken. Trotzdem war es 1995 zunächst das ZDF was den Anime zu uns brachte. Auch heute erfreuen sich die Sailor Kriegerinnen noch großer Beliebtheit auf der ganzen Welt. Aktuell sind zum Beispiel zwei neue Kinofilme in Planung.
Die komplette Geschichte von Sailor Moon findet ihr in diesem Artikel: Die Geschichte von Sailor Moon
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Weitere nennenswerte 90er Magical Girls
Ein weiterer von vielen Klassikern aus diesem Jahrzehnt ist Magical Doremi. Grundsätzlich richtet sich der 1999 erschienene Anime eher an ein jüngeres Publikum. Doremi brachte den Hexen aus der Anfangszeit des Genre ihr Comeback.
Außerdem solltet ihr euch die Serien Wedding Peach, Cardcaptor Sakura. Kaitō Saint Tail und Kamikaze Kaito Jeanne nicht entgehen lassen. Auch wenn sie gegen die übermächtige Sailor Moon etwas in der zweiten Reihe standen, gerade in unserer westlichen Wahrnehmung, sind sie einen Blick wert und zeigen sich angenehm eigenständig.
Wedding Peach gibt es mit deutscher Syncro bei Amazon Prime Video. Die Serie erzählt die Geschichte von drei Schülerinnen, die als „Liebesengel“ auserwählt wurden, um gegen das Böse zu kämpfen und die Liebe auf der Welt zu verbreiten. Die deutsche Fassung ist dabei ein wenig wie ein Unfall. Damals hielt man sich beim nachvertonen eher lose an die Vorlage um den Anime an die westlichen Zuschauer anzupassen. Das ist bei Sailor Moon ja ähnlich. Bei Wedding Peach ist das Ergebnis auf seine eigene Weise sehenswert. Die Geschichte ist ziemlich klassisch, auch wenn die Braut Magical Girls selbst ziemlich eigenständig sind.
Cardcaptor Sakura gibt es bei Netflix im japanischen Original mit deutschen Untertiteln. Die Serie lässt sich sehr gut schauen. Grundsätzlich ist auch Cardcaptor Sakura eher für jüngere Zuschauer gemacht, aber kann finde ich ebenfalls sehr angenehm von Erwachsenen geschaut werden. Es ist dadurch ein ziemlicher Feel-Good Magical Girl Anime mit Monster of the Day Konzept, der aber immer wieder mit tollen Ideen punktet. Dazu kommen Sakuras wirklich tolle Kostüme. Die junge Schülerin Sakura lässt versehentlich magische Karten frei, die sie dann mit Hilfe ihrer magischen Kräfte wieder einfangen muss.
Kaitō Saint Tail ist einer der weniger bekannten 90er Jahre Magical Girl Anime über die Schülerin Meimi Haneoka, die in der Nacht als Diebin Saint Tail agiert, um gestohlene Artefakte zurückzubringen. Unterstützt von ihrer Freundin Seira Mimori und dem Polizisten Asuka Jr. versucht sie, ihre Identität geheim zu halten und ihre Aufgaben als Saint Tail zu erfüllen. Es ist sehr schwer den Aime heute noch zu schauen. Mit ist leider aktuell kein legaler Weg bekannt.
Magical Girls ab dem Jahr 2000
Die Jahre von 2000 bis 2009 sind eher schwierig für das Genre. In diesem Jahrzehnt erschienen keine Klassiker die wirklich bis heute hängen geblieben sind. Aus deutscher Sicht bekamen wir auf RTL2 Anfang der 2000er die oben genannten Anime Magical Doremi, Wedding Peach und Kamikaze Kaito Jeanne. Cardcaptor Sakura sicherte sich Pro7 im Jahr 2003.
Erwähnenswert sind die Anfänge der bis heute reichlich Material produzierenden Jewelpet- und Pretty-Reihen. Hier gibt es fast jährlich neuen Anime Nachschub.
Das gerade vergangene Jahrzehnt ab 2010 zeigt sich wieder deutlich spannender. Zum einen sind viele Titel noch recht frisch im Gedächtnis, zum Anderen bekamen wir auch einige richtig starke Magical Girls zu sehen. Im Januar 2011 feierte der wohl wichtigste Anime des Genres seit Sailor Moon seine Premiere.
Tokyo Mew Mew
Ein weniger bekannter Klassiker, der aktuell ein Remake spendiert bekommt ist Tokyo Mew Mew. Auch wenn es inhaltlich eher klassisch zugeht, ist der Anime ein echter Geheimtipp für jeden Magical Girl und Cat Girl Fan!
Tokyo Mew Mew ist ein Magical Girl Anime über fünf Mädchen, die genetisch verändert wurden und nun Kräfte von bedrohten Tierarten besitzen. Ihre Mission ist es, die Erde vor Aliens zu retten, die sie zerstören wollen. Währenddessen müssen die Mädchen auch mit ihrem Schulalltag, ihrem Job in einem Maidcafe und Liebesproblemen zurechtkommen. Der Anime ist bekannt für seine farbenfrohen Kostüme und die süßen Charakterdesigns.
Puella Magi Madoka Magica
Puella Magi Madoka Magica macht auf den ersten Blick nicht viel anders. Es geht um Schulmädchen. Da gibt es ein übernatürliches Wesen. Die Mädchen haben die üblichen Farbcodes, usw. Dahinter steckt aber ein Erlebnis was sich nicht nur Magical Girls Fans keinesfalls entgehen lassen sollten. Die Atmosphäre, die Musik und natürlich die erzählte Geschichte lassen niemanden kalt. Auch wie im ersten Teil bereits erwähnt bricht der Anime mit einigen oft kritisierten Klischees. Wir können nur hoffen in Zukunft mehr davon zu bekommen.
Hier findet ihr alles was ihr zu Puella Magi Madoka Magica wissen müsst: Das Madoka Universum
Weitere nennenswerte 2000er und 2010er Magical Girls
Sailor Moon selbst bekam mit Sailor Moon Crystal eine Neuauflage spendiert, die optisch deutlich näher am Manga war. Während die alte Serie auf ganze 200 Folgen kam, ist Crystal etwas kompakter gehalten.
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Auch große Reihen lieferten Spin-Offs, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Den Anfang macht hier das Fate Franchise mit Fate/Kaleid Liner Prisma Illya. Auch wenn hier nichts revolutionäres passiert macht es die Mischung der üblichen Fate Qualität und dem beliebten, aber bisher zu kurz gekommenen Charakter Illyasviel Von Einzbern aus. Illya schaffte es auch auf Platz 5 der auch oben bereits genannten Umfrage der beliebtesten Magical Girls.
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Zu guter Letzt muss hier noch das Sword Art Online Franchise erwähnt werden. Mit Sword Art Online Alternative: Gun Gale Online kommen diesmal die Mädels voll zum Zug. Sicher ist GGO kein reiner Magical Girl Anime, da die Verwandlung in der virtuellen Realität stattfindet. Dennoch passt es hier hin, da er sicherlich neue Fans für das Genre begeistert.
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Die Zukunft und das Fazit
Magical Girls sind und bleiben fester Bestandteil der Anime-Kultur. Neben den genannten Serien gibt es unzählige Weitere die darauf warten von euch entdeckt zu werden. Ich hatte mich aber auf die wichtigen Klassiker fokussiert um die Länge des Artikels einigermaßen in Grenzen zu halten. Schreibt mir gerne einen Kommentar wenn ich einen Titel vergessen habe der eurer Meinung nach keinesfalls fehlen darf.
Die 2020er fangen auf jeden Fall bereits vielversprechend an. Das Madoka Franchise hat ein Spin-Off spendiert bekommen mit Magia Record. Außerdem findet Sailor Moon ihren Weg in die Kinos mit gleich zwei Filmen, die die Crystal Serie weiter erzählen sollen. Darüber hinaus bin ich gespannt was die nächsten Jahre alles bringen werden!
Die aktuellen News zu Magia Record und den Sailor Moon Filmen gibt es hier: Sailor Moon und Madoka bekommen 2020 Nachschub!
Das war unser ausführlicher Ausflug in die bunte Welt der Magical Girls. Werft auch einen Blick in meinen Artikel zu meinen Lieblingsanime. Dort findet ihr einige der genannten Titel wieder!
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