An Star Citizen scheiden sich die Geister. Die einen wittern den größten Betrug der Spielegeschichte, die anderen eine riesige Chance für das Genre der Weltraumspiele und ein Paradies für Technikbegeisterte. Ich war lange Zeit irgendwo dazwischen, aber aufgrund unseres damals veralteten Computers eh zum Zuschauen verdammt.

Das hat sich mit dem neuen zeitgemäßen PC geändert. Die Neugier auf die Technik war dann am Ende stärker und ich habe die 40€ in Star Citizen investiert. Das Doppelpack mit dem Singleplayer Spiel Squadron 42 könnt ihr euch aktuell sparen wenn ihr euch nicht sicher seid ob das ganze etwas für euch ist. Der Release liegt in weiter Ferne und im Gegensatz zum Multiplayer Star Citizen könnt ihr hier auch nichts ausprobieren.

Was ist Star Citizen überhaupt?

Bei Star Citizen handelt es sich um eine Online-Weltraumsimulation bei der ihr aus der Ego-Perspektive euren Charakter steuert. Ein Großteil eurer Zeit verbringt ihr natürlich in Raumschiffen. Von kleinen wendiger Jäger bis zu gigantischen Schlachtschiffen die von vielen Spielern gleichzeitig bemannt werden müssen ist alles dabei.

Das besondere daran ist, dass das komplette Universum in Echtzeit berechnet wird und ihr ohne jegliche Ladezeiten von einem Planeten zum anderen fliegen könnt. Es gibt auch keine Anflugsequenz als verstecke Ladezeit. Ihr fliegt in Echtzeit auf den Planeten.

Wie kann man Star Citizen Spielen?

Für die 40€ bekommt ihr sofortigen Zugang zur Alpha des Games und natürlich, wenn es denn irgendwann mal fertig wird, auch Zugang zum fertigen Spiel. Ein kleines Schiff darf natürlich auch nicht fehlen. Ich möchte direkt vorneweg sagen, dass ihr hier keine Auflistung von Features findet was alles in Star Citizen steckt. Das ändert sich eh dauernd. Ich möchte euch einfach auf meine ersten Schritte im Spiel mitnehmen um euch die Entscheidung zu erleichtern ob Star Citizen etwas für euch sein könnte.

Star Citizen RSI Aurora MR

Alle aktuellen Infos zum Spiel findet ihr ganz offiziell hier: https://robertsspaceindustries.com/

Deshalb noch ein paar Infos zu mir als Spieler. Ich war schon immer fasziniert von Weltraumspielen, aber konnte mich bisher nie wirklich tief in eins der Spiele hinein fuchsen. Vor allem bin ich aber für technisch spannende Spiele zu begeistern und hier geht Star Citizen ja einige neue Wege.

Meine Lieblingsorte in Spielen könnt ihr euch hier anschauen: Lieblingsorte in Videospielen

Was für einen PC braucht man?

Was ihr zum loslegen unbedingt braucht ist ein starker PC mit aktuellen Prozessor der mindestens vier Kerne haben sollte und ordentlich Takt. Bei der Grafikkarte schadet viel Speicher nicht und auch hier ist eine RTX20XX empfehlenswert. 16GB Arbeitsspeicher sind Pflicht, alles darüber macht das Spiel noch etwas flüssiger.

Und ganz wichtig, eine SSD ist auch Pflicht! Ohne diese leidet das Spiel und teil sekundenlangen Rucklern. Zusätzlich empfehle ich euch die Anschaffung eines Joysticks, der muss auch nicht teuer sein. Am besten eignet sich von den günstigen der Logitech Extreme 3D Pro als Einstieg, weil er quasi Standard ist.

Ich spiele mit einem AMD Ryzen 3700X, einer Nvidia GeForce RTX 2070 Super, 16Gb DDR4 RAM und einer 512Gb Samsung 850 Evo SATA SSD. Bei meiner Full HD Auflösung läuft es auf maximalen Details die meiste Zeit auf 60FPS, allerdings merke ich, dass 16GB RAM schon knapp sind, da darf nichts mehr nebenbei laufen.

Die Entstehungsgeschichte und Zweifel

Wo kommt diese oben erwähnte Skepsis her, die teilweise in regelrechten Hass umschlägt? Dazu müssen wir uns zunächst die Entstehungsgeschichte. Der Spieleveteran Chris Roberts gründete sein Entwicklerstudio Cloud Imperium Games und sorgte im Oktober 2012 für helle Aufregung als er für sein neues Projekt Star Citizen eine Kickstarter Kampagne startete. Die Crowdfundingkampagne sollte eigentlich nur 2 Millionen Dollar einbringen. Den Rest wollte Roberts aus Eigenkapital finanzieren.

Bereits Mitte November wurden alle zusätzlichen Stretch Goals erreicht und damit eine Summe von 6.238.563 Dollar generiert. Die Nachfrage nach dem Projekt und AAA-Weltraumspielen allgemein ist groß und die potentielle Spielerschaft, die diese Spiele noch von früher kennt, hat oft richtig Kohle. Das war aber nur der Anfang. Bereits im Jahr 2015 gab es 1 Million User Accounts für Star Citizen. Im Jahr 2020 wurden insgesamt über 291 Millionen Dollar eingenommen. Dabei steigen die Zahlen immer stärker. Gerad im Mai 2020 wurde ein weiteres Rekordergebnis vermeldet.

Wird das nie fertig?

Wo liegt denn aber jetzt das Problem? Die Zahlen sprechen doch für einen phänomenalen Erfolg. Das was die Meisten stört ist, dass das Spiel einfach nicht fertig wird. Sowohl Star Citizen selbst als auch der Single Player Ableger Squadron 42 hätten längst erscheinen sollen. Cloud Imperium Games hat mit den Jahren den Scope des Spiels immer weiter vergrößert, was zu immer neuen Verzögerungen führt. Viele Spieler befürchten, dass Chris Robert sich verzettelt und ihm am Ende irgendwann das Geld ausgeht ohne je ein fertiges Spiel abzuliefern.

Zu Mindest die Rekordeinnahmen sprechen erst Mal gegen diese These. Trotzdem ist nach 8 Jahren Entwicklung langsam Zeit für einen Cut und damit ein Ende der Entwicklung. Ganz so einfach ist das alles aber nicht. Klar ist die oben angebrachte Kritik völlig legitim. Bei Star Citizen erscheint der Eindruck des sich Verzettelns deutlicher als bei anderen Projekten. Das liegt daran, dass die Spieler hier transparente Einblicke in die Entwicklung eines absoluten AAA-Mammutprojekts bekommen.

Sonst halten sich Entwickler ja immer sehr bedeckt und wir als Fans wissen gar nicht so genau wann die Entwicklung eigentlich begonnen hat, welche Wendungen sie nimmt und wie groß die Probleme dabei waren. Die einzigen Eindrücke sind normalerweise Terminverschiebungen und wage Andeutungen von Insidern.

Einerseits macht das Star Citizen auch interessant für euch wenn euch das Genre nicht interessiert. Denn solch tiefe Einblicke in die Entwicklung eines der teuersten Spiele aller Zeiten werden wir nicht mehr bekommen. Diese Transparenz führt aber auch immer dazu, dass jeder mitreden möchte und im Internet eh sehr schnell dramatisiert wird.

Wie spielt es sich?

Fakt ist Star Citizen ist lange nicht fertig. Auch Fakt ist aber, dass es in der aktuellen Alpha Version für jeden Käufer spielbar ist. Ich würde nicht so weit gehen und von einen richtigen Spiel sprechen, den Status der Tech Demo hat es aber auch schon hinter sich gelassen. Es handelt sich mehr um eine große Sandbox bzw. Spielweise, bei der ihr alleine oder mit Freunden das Weltall unsicher machen könnt. Mit jeder neuen Version kommen kleine und große neue Features dazu.

Wie oben bereits erwähnt werde ich euch nicht haarklein auflisten was ihr alles tun könnt. Es geht eher darum euch meine ersten eigenen Eindrücke miterleben zu lassen.

Beim Spieleinstieg wählt ihr aus ob ihr in einen privaten Hangar möchtet um euch eure Schiffe in Ruhe anzuschauen oder im Arena Modul ordentlich drauf los zu kämpfen. Dazu kommt das Herzstück, das Universe Modul. Damit gelangt ihr in das große offene Universum.

Ich werde den Artikel immer noch etwas erweitern wenn ich etwas Spannendes in Star Citizen erlebe, von dem ich glaube dass es euch interessiert.

Ein kleines Beispiel zum Einstieg

Je nach gewähltem Startpunkt wacht ihr auf einem Planeten oder einer Raumstation in eurem Zimmer auf. Dabei zeigt sich schon, dass ihr mit allerlei sinnvollem oder sinnlosen Kram interagieren könnt.

Star Citizen Titelbild

Wenn ihr eure Behausung verlasst könnt ihr eure Umgebung erkunden. Die Städte sind atmosphärisch gestaltet und unterscheiden sich je nach Planet erheblich. Die sehen aber nicht nur toll aus sondern bieten auch noch diverse Möglichkeiten zu shoppen oder Missionen anzunehmen.

Star Citizen Area18

Wie ihr seht, in Star Citizen ist durchaus schon Gameplay vorhanden. Ihr könnt Fracht von A nach B liefern, Piraten bekämpfen oder Höhlen erkunden und dort Materialien sammeln. Das haut natürlich niemand aus den Socken, aber zeigt, dass man für die 40€ nicht nur eine große Spielwiese bekommt. Mit den Missionen verdient ihr Geld und kauft euch neue Ausrüstung oder sogar Schiffe.

Mit jeder neuen Version wird euer Fortschritt aktuell noch zurückgesetzt. Gekaufte Schiffe können aber behalten werden.

Star Citizen Tram Space Port

Wenn ihr genug geshoppt habt geht es ins All, aber das geht nicht einfach so. Dafür müsst ihr zum nächsten Raumhafen. Hier müsst ihr dafür erst Mal kurz mit der Tram fahren. Diese bringt euch kostenlos dort hin.

Star Citizen Space Port Schiff anfordern

Angekommen im Raumhafen ruft ihr an einem der zu sehenden gelben Terminals eines eurer Schiffe. Dieses wartet dann auf einem Startplatz oder Hangar zu dem ihr dann laufen müsst.

Star Citizen MISC Freelancer Hangar

Dort angekommen steht das gute Stück dann und wartet auf euch. In diesem Fall ein mittleres Frachtschiff mit dem Namen MSC Freelancer. Ihr könnt alleine oder mit Freunden in das Raumschiff steigen. Drinnen dürft ihr nach Lust und Laune herumlaufen. Je nach Schiff gibt es dort auch einiges zu erleben. Es gibt luxuriöse Schiffe mit eigenem Pool. Ab einer gewissen Größe gibt es auch eine Küche und viele Waffensysteme können von einzelnen Spielern bemannt werden.

Star Citizen RCorp Abflug

Nachdem ich mich ins Cockpit geschwungen habe und eine Starterlaubnis eingeholt habe geht es auch schon los. Der Planet RCorp ist eine einzige riesige Stadt und sieht je nach Tageszeit absolut beeindruckend aus. Ihr könnt aus dem Hangar heraus, absolut ohne Ladezeit frei herum fliegen.

Ich habe mich entschieden den Planeten zu verlassen und einen Eismond anzufliegen. Auf dem Weg dort hin kann theoretisch der Autopilot übernehmen und ihr euch die Füße auf eurem Raumschiff vertreten. Aus einem der Fenster könnt ihr den Anflug auf den Mond beobachten.

Star Citizen Mond

Das geht dann einfach so lange bis ihr auf der Oberfläche an kommt und irgendwo landet. In meinem Fall habe ich jetzt einfach irgendeine Stelle ausgewählt. Ihr könnt euch aber nach interessanten Orten umschauen und so Höhlen zum looten finden.

Star Citizen Mond Landung

Auch wenn es sehr kalt ist konnte ich natürlich einfach aussteigen und ein wenig herumlaufen. Ich finde das absolut beeindruckend. Im Hintergrund seht ihr die Sonne die physikalisch korrekt den Horizont entlang wandert.

Star Citizen Mond MSI Freelancer

Mein erstes Fazit zu Star Citizen

Gerade zusammen mit Freunden lassen sich so bereits tolle kleine Geschichten erleben. Star Citizen ist für die meisten Spieler kein Game in das ihr zum jetzigen Zeitpunkt bereits hunderte Stunden steckt. Aber sich immer mal für ein paar Stunden einzuloggen und etwas neues zu probieren oder zu schauen was das letzte Update gebracht hat ist das Geld, meiner Meinung nach, schon wert.

Es ist also alles eine Frage der eigenen Erwartungshaltung und eines starken PCs. Wenn beides passt könnt ihr Spaß haben und ein beeindruckendes Stück Technik beim wachsen beobachten. Einen solchen Einblick in eine so große Spieleproduktion wird es wohl nicht noch einmal geben.

Hier in diesem Artikel habe ich euch ein aktuelles Grafik Monster gezeigt. Ein Spiel was für den letzten echten Grafiksprung gesorgt hat stelle ich euch hier vor: Crysis – wie der Shooter 2007 PC-Gaming veränderte