Sailor Moon hat schon lange keine Spieleumsetzung mehr bekommen. Allerdings war das zu Zeiten des Super Nintendo noch anders. Damals erreichte das Interesse an den den Sailor Kriegerinnen auch seinen Höhepunkt. In Deutschland gingen wir dabei aber immer leer aus. Ein besonders erwähnenswertes Spiel ist Sailor Moon Another Story.
Das Wichtigste in Kürze:
- Ein einzigartiges Rollenspiel im Sailor Moon-Universum: Sailor Moon Another Story auf dem SNES erzählt eine packende Geschichte, die zwischen der dritten und vierten Staffel des Animes spielt und Fans nostalgisch zurück in die 90er entführt.
- Story und Gameplay im Fokus: Die Handlung führt die Sailor-Kriegerinnen zu spannenden Schauplätzen und bringt bekannte wie neue Feinde zurück. Klassische, rundenbasierte Kämpfe und ein taktisches System sorgen für Abwechslung.
- Für Fans und Retrofans: Obwohl das Spiel Schwächen, wie teils hohe Grindanforderungen und eine repetitive Musik aufweist, ist es für Sailor Moon- und Retro-RPG-Fans ein Must-Play.
- So könnt ihr es heute noch spielen: Wer kein Japanisch kann, findet englische Fanübersetzungen und Module online – ein Retro-Juwel für jeden, der die Sailor-Kriegerinnen auf ihrer Mission begleiten möchte.
Sailor Moon Another Story – das Rollenspiel
Neben den bekannteren Prügelspielen für Nintendos Konsole gab es auch ein überraschend klassisches Rollenspiel. Sailor Moon Another Story erschien am 22. September 1995 ausschließlich in Japan auf dem Super Nintendo unter den vollständigen Namen Bishōjo Senshi Sailor Moon: Another Story (美少女戦士セーラームーン: Another Story). Als Entwickler und Publisher fungiert Angel.
Auch wenn ihr mit dem Sailor Moon Franchise nichts am Hut habt kann sich ein Blick für euch lohnen. Es gibt halt sehr wenige Rollenspiele in einem modernen Setting aus dieser SNES Zeit.
Mehr Infos zum Entwicklungsprozess findet ihr auch auf der englischen Wiki Seite: Wikipedia
Lesetipp! Wenn ihr alles weitere zu Sailor Moon erfahren wollt, lasst euch auf keinen Fall diesen Artikel hier entgehen: Die Geschichte von Sailor Moon
Die Story
Das Rollenspiel platziert seine Geschichte zwischen der dritten und vierten Sailor Moon Staffel. Entsprechende Ereignisse aus der Vergangenheit werden dabei aufgegriffen. Die Story ist also nicht völlig aus der Luft gegriffen. Das führt dazu, dass ihr neben den üblichen fünf inneren Sailor Kriegerinnen (Moon, Merkur, Mars, Jupiter und Venus) auf die vier äußeren Kriegerinnen (Uranus, Neptun, Pluto und Saturn) trefft. Dazu kommen noch Chibiusa und Tuxedo Mask.
Die Story dreht sich um einen gefährlichen und geheimnisvollen Meteor der die Erde im 30. Jahrhundert bedroht. Damit nicht genug, auch in der Vergangenheit, also in unserer Zeit, möchte eine dunkle Bedrohung die Zukunft verändern um in den Besitz des Silberkirstalls zu gelangen. Die Sailor Kriegerinnen haben die Aufgabe das zu verhindern indem sie sich dieser Bedrohung stellen.
Dabei wartet nicht nur eine völlig neue Bedrohung auf Sailor Moon und ihre Freundinnen, sondern auch diverse bereits besiegt geglaubte Schurken treiben plötzlich wieder ihr Unwesen und verlangen den Sailor Kriegerinnen alles ab.
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Grafik und Sound
Wie bereits erwähnt handelt es sich bei Sailor Moon Another Story spielerisch um ein relativ klassisches Super Nintendo Rollenspiel. Ihr schaut von schräg oben auf euren Charakter, in diesem Fall logischerweise Bunny (oder halt Usagi). Die Pixelgrafik ist gerade was die Charaktere angeht richtig gut gelungen und sieht sieht heute noch hübsch aus.
Die einzelnen Umgebungen schwanken etwas in der Qualität, daran sieht man recht gut, dass es sich halt nicht um eins der großen SNES Rollenspielen handelt. Gerade die Stadt ist aufgrund weniger markanter Punkte und sich ständig wiederholender Gebäude völlig verwirrend aufgebaut.
Während die Grafik weitgehend positiv punktet kann der Sound leider nicht ganz mithalten. Vor allem die Hintergrundmusik wird sehr schnell nervig, auch wenn sich die Melodien an der Musik aus dem Anime orientieren. Die einzelnen Musikstücke sind viel zu kurz und wiederholen sich so dauernd. Die Soundeffekte sind dagegen in Ordnung, gerade wenn es um die ikonischen Verwandlungen oder ähnliches geht.
Das Kampfsystem
Auch das Kampfsystem ist eher traditionell gehalten. Ihr kämpft rundenbasiert gegen eure Feinde. Im Kampf wählt ihr eure Aktion aus, das kann ein einfacher Angriff, eine starke Spezialattacke oder ein Item sein und dann greifen alle Beteiligten nacheinander an. Tiefe kommt dadurch ins Spiel, da sich Angriffe kombinieren lassen um sie noch effektiver zu machen. Darüber hinaus könnt ihr die Aufstellung im Kampf anpassen um mehr Schaden auszuteilen aber auch selbst zu kassieren oder eben umgekehrt.
Dieses Feature habe ich anfangs sträflich vernachlässigt und mich teilweise gewundert warum meine Kämpferinnen so wenig Schaden gemacht haben. Nachdem ich die Formation geändert hatte machte Sailor Saturn zum Beispiel statt 50 Schaden plötzlich über 1000 Schaden bei einem Gegner. Das ist ein dramatischer Unterschied. Grundsätzlich sollten die Mädels mit hohem Angriff eher vorne stehen, wobei sie dann natürlich auch mehr Schaden kassieren. Hinten sind die schnellen Charaktere zum Heilen gut aufgehoben oder diejenigen die mit den niedrigsten Leveln.
Je nach Level variiert die Anzahl der Kristalle die jeder Sailor Kriegerin zur Verfügung stehen. Diese nehmen die Funktion der beliebten Magiepunkte anderer Rollenspiele ein. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen regenerieren sich diese nach dem Kampf aber vollständig wieder. Da die Kristalle trotzdem sehr begrenzt sind ist taktieren wichtig. Wer Fähigkeiten wild einsetzt kommt oft nicht weit. Gegen Ende habt ihr aber auch auch genug der teuren Items um die Kristalle im Kampf aufzufüllen.
Die einzelnen Fähigkeiten sind optisch hübsch inszeniert und haben deutliche Ähnlichkeiten mit den Animationen aus der Sailor Moon Serie. Jede Sailor Kriegerin hat ihre speziellen, gut wieder zu erkennenden, Fähigkeiten. Neben klassischen Attacken die dem Gegner Schaden hinzufügen gibt es Heilfähigkeiten und auch Statusveränderungen.
Zu einem Rollenspiel gehört natürlich auch ein Levelsystem und diverse Statuswerte. Wie ihr im Bild unten seht hält sich die Komplexität stark in Grenzen. Gerade einmal vier unterschiedliche Werte gibt es im Spiel. Letztendlich reichen diese aber auch. Sailor Moon Another Story möchte ja auch kein Komplexitätsmonster sein. An Ausrüstung gibt es für jedes Mitglied eurer Party die Möglichkeit drei Accessoires auszurüsten die die Werte erhöhen. Diese Ausrüstungsgegenstände beeinflussen die Stärker eurer Sailor Kriegerinnen enorm, vor allem was Angriff und Verteidigung angeht.
Was taugt Sailor Moon Another Story?
Widmen wir uns als nächstes der Frage wie gut funktioniert Sailor Moon Another Story als Spiel? Es handelt sich um ein sehr lineares Rollenspiel, was aber immerhin zwei unterschiedliche Enden bietet. Ihr solltet wenn ihr los legt grundsätzlich etwas mit Retro Rollenspielen der klassischen Super Nintendo Machart anfangen können.
Das recht lange Intro führt schön in die Geschichte ein und sorgt für das richtige Sailor Moon Feeling. Das ist die große Stärke von Another Story. Es ist nicht irgendein Rollenspiel dem die Marke Sailor Moon übergestülpt wurde, sondern in sich stimmig.
Der Einstieg ins Spiel gelingt auch gut und der Schwierigkeitsgrad ist insgesamt meist nicht sonderlich hoch. Gerade zu Beginn gibt es viel Story die auch vom serientypischen Humor lebt. Dabei nimmt die Geschichte aber angenehm schnell an Fahrt auf und wird streckenweise richtig dramatisch!
Die Kämpfe spielen sich trotz des rundenbasierten Systems flott und wenn sie bei besonderen Gegnern mal etwas länger dauern schön spannend. Das liegt auch an den möglichen taktischen Kniffen, die allerdings nicht immer notwendig sind. Wie bei den meisten Rollenspielen dieser Ära gibt es immer wieder Zufallskämpfe. Da diese aber wie bereits erwähnt recht schnell von der Hand gehen stören sie nicht sonderlich. Man muss aber halt damit leben.
Das in Rollenspielen dieser Zeit übliche Grinden gibt es bei Another Story auch. Zwar stellen euch die normalen Kämpfe, wenn ihr fleißig levelt, kaum vor Herausforderungen, wenn es dann an Bosskämpfe geht könnt ihr trotzdem schnell unterlevelt sein.
Im Kampf gegen den Boss Nabu tretet ihr in zwei Runden gegen die Dame an. Im ersten Teil ist der Kampf lächerlich einfach. Ich war zu diesem Zeitpunkt Level 13. Der zweite Teil dagegen war zu diesem Zeitpunkt nicht schaffbar. Ich musste dann erst Mal bis auf Level 16 grinden. Das geht trotzdem relativ schnell, ist aber einfach eine Unart dieser Zeit. Das wahre Übel an diesem Kampf ist aber die nicht überspringbare Cutscene zwischen den beiden Kämpfen!
Es lohnt sich aber auch grundsätzlich auf das Level eurer Sailor Kriegerinnen zu achten. Wenn ihr ein neues Kapitel betretet können die ersten paar Monster ganz schön rein hauen. Dabei werden diese ersten Kämpfe bis zum Stufenaufstieg schnell sehr frustrierend. Gerade gegen Ende des Spiels könnt ihr euch quasi in Sackgassen manövrieren wenn ihr nicht fleißig grindet. Das schöne ist allerdings, dass euch jeder Stufenaufstieg merklich stärker macht und somit der Fortschritt immer befriedigend ist. Da verdoppelt sich euer Schaden mit einem Level Up schon Mal.
Im Spiel gibt es auch kein freies Speichern. Ihr könnt immer an festgelegten Punkten euren Fortschritt sichern. Ich finde aber auch dass diese Punkte fair verteilt und schnell erreichbar sind.
Aufgrund des modernen Settings verzichtet Sailor Moon Another Story Großteils auf klassische große Dungeons und spielt eher in kleinen Schauplätzen wie einer U-Bahnstation oder einem Krankenhaus. Die Geschichte verschlägt euch trotzdem an Orte die für das Sailor Moon Universum eher ungewöhnlich sind. Ohne zu viel zu verraten führt euch ein Teil des Spiels zum Beispiel in die Schweiz. Das bringt ordentlich Abwechslung ins Spiel und erzählt nette kleinere Geschichten abseits der Hauptstory. Für Fans sind aber auch viele bekannte Schauplätze dabei.
Sailor Moon Another Story für mich als SNES- und Sailor Moon Fan ein Muss. Wenn es euch genau so geht müsst ihr einen Blick riskieren. Die Geschichte die erzählt wird ist ein Fest für jeden der mit dem Universum etwas anfangen kann. Sonst ist das Rollenspiel eher für die Sailor Moon Fans unter euch als für die Super Nintendo Fans. Trotzdem ist das Spiel auch für SNES Enthusiasten, als ein Titel aus der Endphase der Konsole, interessant.
Wie oben erwähnt hat Sailor Moon Another Story einige Schwächen, ist an vielen anderen Stellen aber sehr liebevoll gemacht. Großartige Alternativen im Sailor Moon Universum gibt es leider eh nicht. Ihr müsst also mit jede menge Zufallskämpfen, Grinding und einem immer wieder schwankenden Schwierigkeitsgrad leben. Dafür bekommt ihr eine sehr schöne Sailor Moon Geschichte.
Kann man das heute noch Spielen?
Wenn ihr Sailor Moon Another Story heute spielen möchtet könnt ihr das japanische Modul bei Ebay ab 30€ kaufen. Mit Verpackung geht es ab 50€ los, allerdings landet ihr schnell bei 70 bis 100€ je nach gewünschtem Zustand. Es werden auch englischsprachige Module verkauft, diese sind keine Originale!
Da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt. Die Wenigsten von euch werden das Spiel auf japanisch spielen wollen und können. Es gibt eine recht gute englische Fanübersetzung. Beachtet allerdings, dass das Nutzen entsprechender Emulatoren und ROMs rechtliche Grauzone ist wenn ihr das originale Modul nicht besitzt!
Lesetipp! Weitere Super Nintendo Highlights findet ihr hier: Meine 12 besten Super Nintendo Spiele
Moin und Hallo, ich bin Oli!
Ich kümmere mich vor allem um die Bereiche Gaming, Musik und Fotografie. Außerdem sammle ich Animefiguren, die ich euch hier auf der Seite ausführlich vorstelle. Ich liebe Retro Games aus der SNES Ära, aber auch moderne Spiele. Im Bereich Musik bin ich vor allem im Metal, aber auch J-Rock und J-Pop zu Hause.
Zusätzlich kümmere ich mich um die Seite selbst, bin also für die ganze Technik zuständig und betreue die Social Media Kanäle. Ich unterstütze Truudy auch gerne beim kreieren ihrer Outfits und habe selbst viel Spaß an der Mode.
Euer Oli
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