Nendoroid – was ist das?
Einfach erklärt sind Nendoroids kleine Figuren aus Plastik des japanischen Hersteller Good Smile Company. Diese gibt es seit dem Jahr 2006 zu kaufen und entsprechen meist Charakteren aus dem Anime/Manga-Bereich oder auch immer mal aus dem Gaming Bereich. Es handelt sich dabei allerdings weniger um Spielzeug, sondern eher um Sammlerstücke.
In der Regel sind die Figuren etwa 10 cm groß und stellen die Charaktere stilisiert mit großem Kopf und recht kleinem Körper dar. Die einzelnen Nendoroids lassen sich auch individualisieren und werden meist mit verschiedenen Gesichtern bzw. Gesichtsausdrücken und jede Menge Accessoires geliefert. Viele Teile sind auch beweglich, wie man es unter anderem von klassischen Actionfiguren kennt.
Dabei ist das Ganze kein billiger Spaß. Die Originale von Good Smile Company kosten bei uns in Deutschland meist so um die 50€. Besonders aufwändige Figuren können auch noch ein gutes Stück teurer sein. Trotzdem erfreuen sich die kleinen Figuren großer Beliebtheit, weshalb es bereits über 1000 verschiedene Charaktere gibt. Diese sind aber auch oft schnell ausverkauft und erzielen bei Sammlern dann noch höhere Preise.
Alles zur Good Smile Company erfahrt ihr in unserem Artikel zum Thema: Good Smile Company – der Figurenspezialist
Warum ausgerechnet diese Figuren fotografieren?
Natürlich gibt es auch die großen klassischen Figuren auf dem Markt die noch aufwändiger gefertigt sind. Diese sind aber meist starr und lassen sich deshalb nicht so vielseitig in Szene setzen. Außerdem sind sie meiner Meinung nach fast zu realistisch, so verpufft der besondere Effekt.
Genau das ist nämlich der interessante Punkt. Ich stelle eine eindeutig als Spielzeug zu erkennende Figur in die echte Welt. Dazu kommt, dass sie aufgrund der geringen Größe die Welt richtig schön surreal erscheinen lässt. Kleine Steine wirken plötzlich wie riesige Felsen, eine Pfütze wird zum See und ein kleiner umgestürzter Baumstamm zur riesigen moosbewachsenen Brücke.
Mit einer entsprechenden Kamera lässt sich auch ganz toll mit der Blendeneinstellung und der Brennweite spielen. Da ihr sehr nah an die Figur heran könnt verschwimmt die komplette Umgebung bei entsprechend offener Blende. So ist kaum noch zu erkennen was jetzt natürlich ist und was künstlich.
Klingt alles wunderbar, aber wie immer im Leben gibt es auch hier ein paar Schwierigkeiten auf die ich noch eingehen möchte. Gerade mit einer Vollformatkamera wie meiner Sony a7II und dazu im Telebereich genutzten Objektiven ist es gar nicht so einfach den scharfen Bereich groß zu halten. Im Wald ist es zB. schwierig die Blende weit genug zu schließen und einen Blitz möchte ich auch nicht immer mitschleppen.
Zuletzt bleibt noch zu sagen, dass die Nendoroid Figuren selten von alleine stehen bleiben. Sie werden zwar mit einer Halterung geliefert, aber die soll auf dem Foto ja nicht zu sehen sein. Deshalb suche ich hier noch nach der optimalen Lösung.
Unsere Nendoroid Figuren in der Übersicht
Hier seht ihr unsere aktuelle Nendoroid Sammlung! Die Reihenfolge ist aufsteigend sortiert nach Nummer und damit Erscheinungsdatum.
Madoka – Puella Magi Madoka Magica – Nendoroid 174
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Sayaka – Puella Magi Madoka Magica – Nendoroid 209
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Melinda – Animal Crossing – Nendoroid 327
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Yoshino – Date A Live – Nendoroid 395
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Sakura Kinomoto Magical Girl Vers. – Cardcaptor Sakura – Nendoroid 400
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Nadeshiko – Made in Abyss – Nendoroid 903
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Sakura Kinomoto – Cardcaptor Sakura – Nendoroid 918
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Nanachi – Made in Abyss – Nendoroid 939
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Riko – Made in Abyss – Nendoroid 1054
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Ciri – The Witcher – Nendoroid 1108
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Hina Amano – Weathering With You – Nendoroid 1192
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2B – Nier: Automata – Nendoroid 1475
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Yor Forger – Spy X Family – Nendoroid 1903
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Marin Kitagawa – My Dress-up Darling – Nendoroid 1935
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Tohru – Miss Kobayashis Dragon Maid – Nendoroid 1962
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Kanna – Miss Kobayashis Dragon Maid – Nendoroid 1963
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Saint Tail – Kaito Saint Tail – Nendoroid 2060
Hier geht es zum Artikel: Saint Tail – Kaito Saint Tail – Nendoroid 2060
Der Trick mit dem Ständer
Je nach Figur kommt es vor, dass sich der Ständer gar nicht oder kaum an der Figur anbringen lässt. Gerade bei der auf dem Foto zu sehenden Madoka Figur (Nendoroid 174) habe ich es einfach nicht hin bekommen. Vor allem weil sie recht schweres Zubehör wie ihren Bogen hat, wurde das alles zur nervigen und wackeligen Angelegenheit.
Der Trick das loch im Rücken etwas zu vergrößern ist aber eigentlich ganz einfach. Haltet einfach euren Föhn etwa 10 Sekunden auf das Loch, durch die Erhitzung zieht sich das Material der Figur ein wenig zusammen. Danach sollte alles passen. Aber seid vorsichtig, dass ihr es nicht übertreibt mit dem Erhitzen!
Nendoroid Figuren richtig transportieren!
Die kleinen Nendos sicher von A nach B zu bringen ist oft gar nicht so einfach. Je nach Figur sind die einzelnen Teile sehr filigran oder halten einfach nicht so gut an der Figur. Ich habe gerade im Wald oder am Wasser immer ein wenig Sorge, dass eine kleine Hand oder ähnliches runter fällt und für immer verloren ist. Ersatzteile bekommt man nicht einfach mal so. Bisher habe ich meine Figuren in einem kleinen Wäschesäckchen transportiert und dieses in das einigermaßen geschützte obere Fach meines Fotorucksacks gesteckt. Das dünne Säckchen sorgt zwar dafür, dass keine Teile verloren gehen, aber durch das Bus fahren oder zur Location Wandern löst sich immer was was.
Deshalb war ich längere Zeit bereits auf der Suche nach einer besseren und sichereren Lösung. Ich hatte bei Instagram mal jemanden gesehen der so einen richtigen Hartschalenkoffer hatte der innen mit so einem Schaumgummi ausgefüllt war und Aussparungen in die die Nendoroids genau rein passten. Das ist aber natürlich ziemlich groß und schwer und garantiert auch nicht, dass Accessoires wie Waffen fest an der Figur bleiben.
Ausgerechnet die Good Smile Company selbst hat vor kurzem die für mich (fast) optimale Lösung auf den Markt gebracht. Die offizielle Nendoroid Tasche kostet mit Versand nach Deutschland knapp über 30€. Sie ist aus Kunstleder hergestellt und kommt mit einem kleinen Fenster durch das man die Figur sehen kann. Sie ist nicht wirklich gepolstert aber ich würde sagen für die meisten Fälle stabil genug um den sicheren Transport zu gewährleisten und die Chance zu erhöhen, dass alle Einzelteile an Ort und Stelle bleiben.
Werfen wir einen Blick ins Innere. Unten befinden sich zwei Gummizüge mit denen ihr die Basis der Nendoroid Figur befestigen könnt. Im Deckel befindet sich eine kleine per Klettverschluss befestigte Tasche in die ihr euer Zubehör packen könnt. Ich denke, dass die Lösung den optimalen Kompromiss aus Sicherheit und Transportmöglichkeit bietet.
Ein Paar Nendoroid Fotobeispiele
Ich habe selbst erst vor kurzem mit diesen Fotos angefangen als ich mir endlich die kleine Yoshino (Nendoroid 395) Figur aus dem Anime Date a Live gekauft habe. Wenn gerade kein echtes Modell zur Verfügung steht ist das eine willkommene Abwechslung!
Auf dem ersten Foto habe ich die Nendoroid Figur mit in den Wald genommen und war völlig überrascht von den Möglichkeiten. Ich hatte ja oben die grundsätzliche Idee schon beschrieben. Wie hier aber der Wald mit all den Lichtspielereien im Hintergrund zur Geltung kommt ist wirklich toll.
Aber auch am Meer lassen sich viele Ideen umsetzen. Die kleinen Steine am Strand wirken wie riesige Felsen zwischen denen das Wasser hin und her wogt. Wie schon im Wald lässt sich hier wieder schön mit der Unschärfe spielen.
Seebrücken üben auf viele Menschen eine spezielle Anziehungskraft aus. Mit der kleinen Figur wirken die Planken richtig mächtig, während das Meer im Hintergrund völlig normal scheint.
Die bisherigen Fotos waren alle mit 50 oder 70 mm Brennweite aufgenommen. Dieses hier ist hingegen mit weitwinkelige 24 mm gemacht. Interessant finde ich, dass Yoshino hier noch unwirklicher auf dem Stamm steht.
Mehr zu der Yoshino Figur findet ihr hier: Yoshino – Date A Live – Nendoroid 395
Mittlerweile kam noch Madoka aus dem Anime Puella Magi Madoka Magica dazu. Die Figur kommt mit jede Menge Zubehör, womit ihr sie immer wieder neu erfinden könnt.
Mehr zu der Madoka Figur findet ihr hier: Madoka – Puella Magi Madoka Magica – Nendoroid 174
Wie entsteht so ein Nendoroid Foto?
Habt ihr euch gefragt wie diese Fotos in der Natur genau entstehen? Sieht ja am Ende immer ganz einfach aus. Ich möchte mich natürlich nicht beschweren, da ich so viel Spaß damit habe, aber ganz so einfach ist es meist nicht. Deshalb habe ich hier ein kleines Making-Of in drei Schritten für euch.
Schritt 1 – das Foto aufnehmen
Oben links im Bild erkennt ihr die eigentliche Entstehung des Fotos. Im Wald verläuft an einer Stelle ein ganz kleiner Bach mitten über den Weg. Dort habe ich die Figur dann an den Rand gesetzt. Das ist leider teilweise ein ganz schöner Krampf, denn sie muss nah ans Wasser. Ich will am Ende eine möglichst komplette Reflexion im Wasser sehen. Der nasse Waldboden ist generell schon nicht optimal für eine doch recht teure Figur. Jetzt stellt euch noch vor, sie fällt dauernd um auf dem unebenen Boden!
Nachdem ich sie dann endlich vernünftig ausbalanciert habe, sie muss ja auch gerade sitzen und in die richtige Richtung schauen, muss ich dann die optimale Position meiner Kamera finden. Das wurde dann richtig abenteuerlich. Um die Reflexion optimal aufs Bild zu bekommen muss die Kamera so nah wie möglich an die Wasseroberfläche. Ohne Gummistiefel geht da schon Mal gar nichts, aber auch mit den Stiefeln ist es immer eine kleine Herausforderung ohne nassen Hintern aus der Sache zu kommen. Es gelingt nicht immer, aber was solls, wenn das Ergebnis stimmt.
Schritt 2 – die Bearbeitung
Unten links findet ihr das Foto in unbearbeiteter Form. Wenn ihr zu Hause wieder trocken seid und die Gummistiefel in die Ecke geworfen habt, wird es spannend. Was sind die Ergebnisse eurer Bemühungen? Schauen wir uns unser Beispiel einmal an. Die Nendoroid Figur selbst ist gut ausgeleuchtet, aber das ganze Bild wirkt noch etwas flach und kalt. Die Reflexion ist nicht ganz klar, aber ich mag den Effekt des fließenden Wassers.
Der Vorteil wenn euer Model nur 10 cm groß ist, liegt darin, dass ihr ganz einfach für besseres Licht sorgen könnt. Theoretisch reicht schon die Taschenlampe eures Smartphones aus. Ich nutze allerdings lieber ein Philips Hue Go. Das ist eine Stimmungsleuchte mit eingebautem Akku. Dort könnt ihr Farbtemperatur, Helligkeit und auch die Farbe des Licht einstellen. Die Lampe hat einen 12 cm Durchmesser, dadurch erscheint das Licht wesentlich weicher auf der kleineren Figur.
Viel zu tun war in Lightroom dann zum Glück nicht mehr. Es reichte die Belichtung und Lichttemperatur zu erhöhen und zusätzlich die Tiefen etwas heller zu machen. Außerdem tut es den Nendoroid Fotos immer gut den Struktur Regler etwas zu erhöhen. Den Lichter Regler musste ich dann noch etwas reduzieren, da die Augen recht schnell überbelichten.
Schritt 3 – das fertige Foto
Auf der rechten Seite seht ihr dann das bearbeitete Nendoroid Foto. Es ist wunderbar warm und wirkt als würde sich die kleine Yoshino tatsächlich am Rand des Bachs etwas ausruhen. Vielleicht genießt sie auch die Warme Sonne, die ihr ins Gesicht scheint? Durch die starke Unschärfe im Hintergrund kann man nur noch erahnen, dass alles um die herum eigentlich viel größer ist.
In Zukunft werde ich noch weitere Fotos und neue Figuren hier oder an anderer Stelle im Blog vorstellen. Habt ihr eigene Erfahrungen mit der Fotografie von Nendoroid Figuren gemacht und Tipps oder Anmerkungen? Dann schreibt doch direkt einen Kommentar! Wenn ihr gerne Fotografiert lohnt sich auch ein Blick in unsere Kategorien Fotografie und Mode für euch. Dort gibt es immer wieder neue und spannende Ideen von denen ihr euch inspirieren lassen könnt.
Moin und Hallo, ich bin Oli!
Ich kümmere mich vor allem um die Bereiche Gaming, Musik und Fotografie. Außerdem sammle ich Animefiguren, die ich euch hier auf der Seite ausführlich vorstelle. Ich liebe Retro Games aus der SNES Ära, aber auch moderne Spiele. Im Bereich Musik bin ich vor allem im Metal, aber auch J-Rock und J-Pop zu Hause.
Zusätzlich kümmere ich mich um die Seite selbst, bin also für die ganze Technik zuständig und betreue die Social Media Kanäle. Ich unterstütze Truudy auch gerne beim kreieren ihrer Outfits und habe selbst viel Spaß an der Mode.
Euer Oli
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